Bikepacking Reiseapotheke

Reiseapotheke und Erste Hilfe

Reiseapotheke - was mitnehmen, was zuhause lassen? Für alle Vorkommnisse kannst Du schlecht gerüstet sein. Ein paar Dinge solltest Du jedoch immer dabei haben. Hier stellen wir Dir unser Mindest-Equipment vor. Wir trennen dabei mal zwischen "Unfall" (also Schnittwunden, Schürfwunden und so Kram) und all den Dingen, die in Deinem Körper passieren, also Verdauung u.ä..

Unfall-Versorgung

Offene Wunden wie Schnitte oder Schürfwunden müssen gut gereinigt werden, um Entzündungen zu vermeiden. Nachdem Du also mit z.B. Deiner Trinkwasserflasche Schmutz aus der Wunde gespült hast, solltest Du sie desinfizieren. Hier empfehlen wir Dir Octenisept* zur Wunddesinfektion. Dann ein großes Pflaster drauf und regelmäßig die Wundheilung überprüfen. Wenn möglich, lass auch mal Luft ran. Der Körper kann sich im Normalfall recht gut selbst heilen, also nicht so viel rumdoktern, eher in Ruhe lassen. Ach ja: wenn die Wunde juckt, ist's gut - dann heilt sie.

Dinge, die nur Männer in Gefahr bringen

Wenn Dich mal eine Mücke gestochen hat, hat die Pharmaindustrie reichhaltig chemische Lösungen Deines Problems: gegen Jucken (und damit dem Verhindern eines Aufkratzens) hilft z.B. Fenistil* ganz gut. Gibt es auch mit enzündungshemmenden Hydrocortison. Aber mal ehrlich: wenn Du nicht allergisch gegen Stiche reagierst - und da hast Du eh eigene Medikamente mit - tut es auch eine Behandlung ohne Chemie. Bestell Dir einen Espresso und drücke den heißen Löffel auf die Einstichstelle. Da sich Eiweiß bei 45 °C zersetzt, verschwindet der Juckreiz umgehend.

Ernährung und Verdauung

Auf so einer Bikepacking-Tour forderst Du Deinen Körper sehr: stundenlanges Pedalieren und Sitzen, eher unregelmäßiges Essen, oftmals zu süß. Das wirkt sich auch auf Deine Verdauung aus: vielleicht Blähungen, Durchfall oder auch Krämpfe. Da ist der Griff zu einer Buscopan*-Tablette (bei Krämpfen) schnell gemacht. Hilft im Notfall auch, Du solltest jedoch immer der Ursache auf den Grund gehen. Da ist ein Beutel Fenchel-Anis-Kümmel-Tee* am Abend die vielleicht bessere Lösung. Und tagsüber mal Pause machen, stecken und dehnen, regelmäßig vernünftige kleine und leicht verdauliche Snacks: ein paar Mandeln (gut zerkaut) ein Apfel o.ä.. Wichtig ist, dem Körper auch Zeit zur Verdauung zu geben. Lieber mal ein halbes Stündchen nach dem Essen im Schatten dösen, als gleich wieder aufsteigen. Dein Körper will nämlich in Ruhe verdauen, auch wenn Dein Kopf Kilometer machen will. Und wenn Du Durchfall haben solltest: Imodium akut ist eine gute Soforthilfe. Haferflocken, ein Apfel (gut gekaut), Zwieback, Banane, Kohletabletten* und der Verzicht auf das kalte Bier unterwegs sind immer die bessere Lösung. Bei Durchfall solltest Du besonders aufpassen, wenn er länger anhält: nach zwei Tagen empfehlen wir einen Arztbesuch oder Reiseabbruch. Der Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyte ist mit der körperlichen Anstrengung nicht zu vereinen. Du solltest übrigens auch ohne Durchfall auf Deinen Elektrolyte-Haushalt achten, da Du sehr viel ausschwitzt: wir haben immer ein paar Tütchen Elotrans, oder Salztütchen von Mc Donalds oder Mini-Salami im Gepäck.

Prellungen

Bevor Du in die Reisepaotheke greifst: Prellungen solltest Du erstmal nach der "PECH-Regel" versorgen:
  • Pause: Mit dem Sport aufhören, den schmerzenden Körperteil ruhig stellen.
  • Eis: Die betroffene Stelle kühlen (das Eis nicht direkt auf die Haut auflegen, Tuch dazwischen). Kein Eis zur Hand? Umschläge mit kaltem Wasser helfen auch, Schwellungen zu reduzieren.
  • Compression: nach der Kältebehandlung wenn möglich eine elastischen Binde anlegen. Dadurch können größere Blutergüsse vermieden werden, was auch die Bewegungseinschränkung reduzieren kann.
  • Hochlagerung: mach vielleicht mal einen Tag Pause und versuche, das geprellte Körperteil hochzulagern. Ist ja meist ein Arm oder das Bein.
Du siehst also: Kühlung und Zeit. Mehr kannst du eigentlich selbst nicht machen. Jetzt kannst Du Dir natürlich noch eine Tube Kühlgel* in die Reiseapotheke packen, halten wir jedoch für übertrieben. Bikepacking lebt auch von der Improvisation: ein Brunnen mit kaltem Wasser im nächsten Dorf, auf dem nächsten Friedhof oder Klingeln beim nächsten Haus und fragen. Das ist doch das Schöne am Abenteuer Bikepacking!

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen? Wie gesagt: Du forderst viel von Deinem Körper. Kopfschmerzen können mal schnell mit einer Aspirin gestillt werden. Die solltest Du grundsätzlich in Deiner Reiseapotheke haben. Damit löst Du aber nicht die Ursache. Kopfschmerzen können viele Quellen haben: Deine Haltung auf dem Rad (Verspannungen), Flüssigkeitsmangel, blöd im Bivy geschlafen, Sonne knallt auf den Helm. Sogar Dein Essen kann Kopfschmerzen verursachen: Nahrungsbestandteile wie Glutamat, Aspartam oder Histamin können hierfür verantwortlich sein. Guck also, dass Du immer reichlich Flüssigkeit zu Dir nimmst und gönne Dir genug Pausen.

Schmerzen, Zerrungen

Ja, plötzlich knirscht es im Steiß beim Aufsteigen und das war es: Tour zuende. So oder so ähnlich. Zum letzten Mal: Du forderst Deinen Körper! Also vergiß' nicht, Dich regelmäßig bei ihm zu bedanken! Wie? Dehnübungen, Strecken, ein paar Übungen aus dem Yoga, an einem Türstock oder Baum mal aushängen. Es gibt viele Möglichkeiten. Wir werden in einen Extra-Beitrag über Dehnübungen für Dich demnächst veröffentlichen!

Unser Fazit

Tabletten sind mal schnelle Helfer in der Not. Meist kannst du jedoch schon vorher etwas tun, bevor Du in die Reiseapotheke greifst und deren Hilfe benötigst. Dehnübungen, Pausen, vernünftige Belastung, vernünftige Ernährung, genügend Schlaf und ausreichend Flüssigkeit können viel verhindern. Vor allem sorgen sie dafür, dass Du Freude an Deiner Bikepacking Tour hast. Pflege Deinen Körper - Du verlangst viel von ihm ab!

Wenn Du wissen willst, was Du noch mitnehmen solltest, guck mal in unseren Grundlagen nach, vielleicht hilft Dir das weiter!

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